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Vorprojekt plus für den Neubau des Werkhofs genehmigt

30. März 2023
Das Wiler Stadtparlament hat an seiner Sitzung vom 30. März 2023 einen Kredit von 900'000 Franken für die Ausarbeitung eines Vorprojekts plus für den Neubau des Werkhofs genehmigt. Den Nachtrag II zum Schulvertrag mit der Stiftung Schule St. Katharina wies das Stadtparlament an den Stadtrat zurück mit dem Auftrag, eine Befristung in den Vertrag aufzunehmen.

Der heutige Standort des Werkhofs ist zu klein, um allen Aufgaben gerecht zu werden. Deshalb plant die Stadt Wil einen Neubau an der St. Gallerstrasse. Dieser soll den Werkhof und die Stadtgärtnerei unter einem Dach vereinen. Urs Etter, Präsident der vorberatenden Bau- und Verkehrskommission (BVK) hielt fest, dass den Kommissionsmitgliedern die Notwendigkeit des Neubaus überzeugend habe aufgezeigt werden können. Der BVK sei es ein Anliegen, einen Leerstand der bisherigen Liegenschaften zu vermeiden. Deshalb beantrage die BVK, dass im Rahmen der Volksabstimmung über den Neubau des Werkhofs Ideen über die vorgesehene Nutzung der freiwerdenden Liegenschaften vorgelegt werden sollen.

Alle Fraktionen anerkannten die Notwendigkeit eines Werkhof-Neubaus. Es handle sich um ein zwar teures, aber wichtiges Generationenprojekt, sagte Marco Albrecht im Namen der SVP-Fraktion. Den Antrag der BVK lehne seine Fraktion ab. Verschiedene Projekte sollten nicht miteinander vermischt werden. Diese Meinung teilte auch Alexander Lyner von der Fraktion Die Mitte. Trotz grundsätzlicher Zustimmung zum Projekt äusserte Michael Sarbach (GRÜNE prowil) auch Kritik. Beispielsweise habe man es verpasst, den Werkhof der Technischen Betriebe Wil in das Projekt zu integrieren. Sarbach votierte zudem für den Antrag der BVK. Auch die FDP-glp-Fraktion sprach sich für den Antrag der BVK aus. Man wolle eine Situation wie bei der Liegenschaft Turm vermeiden, sagte deren Rednerin Cornelia Kunz. Timo Räbsamen (SP) erklärte, dass er die Kritikpunkte der GRÜNEN prowil nachvollziehen könne. In der BVK sei aber nachvollziehbar aufgezeigt worden, weshalb diese nicht umgesetzt werden könnten.

Stadträtin Ursula Egli, Vorsteherin Departement Bau, Umwelt und Verkehr, betonte die Wichtigkeit des Projekts für Synergiegewinne und die Optimierung der Arbeitsabläufe. Sie hielt fest, dass auch Photovoltaik-Anlagen in das Projekt integriert würden. Das Parlament stimmte dem Antrag der BVK mehrheitlich zu und genehmigte den Kredit für das Vorprojekt plus einstimmig.

Nachtrag II zum Schulvertrag zurückgewiesen

Zurzeit regelt der Nachtrag I zum Schulvertrag die Beschulung der Schülerinnen in der Mädchensekundarschule St. Katharina. Dieser läuft im Sommer 2023 aus. Um einen vertragslosen Zustand zu vermeiden, möchte der Stadtrat den Nachtrag I mit einem Nachtrag II verlängern. Dass die Verlängerung des Nachtrags I notwendig sei, sei in der Bildungskommission unbestritten gewesen, hielt die Präsidentin Dora Luginbühl fest. Der Kommission fehle im Nachtrag II aber eine konkrete Aussage zu einer Befristung. Mit ihrem Rückweisungsantrag solle deshalb der Nachtrag II per Ende Schuljahr 2029/30 auslaufen, wenn bis Ende Juli 2025 kein neuer Schulvertrag zustande komme.

Sebastian Koller (GRÜNE prowil) äusserte Kritik an der Vorlage des Stadtrats. Unter anderem sei seine Fraktion irritiert darüber, dass der Nachtrag II keine Befristung beinhalte. Im Vergleich zum Rückweisungsantrag der Bildungskommission beinhalte der Rückweisungsantrag seiner Fraktion ein klares Szenario, wie ein allfälliger Ausstieg nach Ablauf der Frist vonstattengehen würde, hielt Koller ergänzend fest. Die FDP-glp-Fraktion unterstütze einstimmig den Rückweisungsantrag der Bildungskommission, bekräftigte Claudio Altwegg. Eine klare Regelung der Fristen verdeutliche den Willen zu einer baldigen Lösung der Oberstufenfrage. Mit einer Rückweisung gerate man in Zeitnot, entgegnete Christine Hasler (Die Mitte). Der Nachtrag II ermögliche es, einen vertragslosen Zustand zu vermeiden und die Verhandlungen mit der Stiftung fortzuführen. Ihre Fraktion lehne deshalb beide Rückweisungsanträge ab. Die SP-Fraktion, so Anja Bernet, spreche sich klar für eine Frist im Nachtrag II aus und unterstütze den Antrag der Bildungskommission. Auch die SVP-Fraktion begrüsse den Antrag der Bildungskommission, erklärte Christina Rüdiger. Eine Befristung würde eine Lösungsfindung in absehbarer Zeit fördern und abschliessend solle die Bevölkerung über einen neuen Schulvertrag entscheiden können.

Es bestehe ein Konsens, wonach ein vertragsloser Zustand ab August 2023 verhindert werden müsse, stellte Stadtrat Jigme Shitsetsang, Departementsvorsteher Bildung und Sport, fest. Eine Befristung des Nachtrags II sei aus Sicht des Stadtrats aber nicht nötig. Schliesslich stimmte das Stadtparlament mehrheitlich dem Antrag der Bildungskommission zu und wies das Geschäft an den Stadtrat zurück.

Motion zur Leistungserfassung erheblich erklärt

Mittels Motion forderte die GPK den Stadtrat auf, eine systematische Leistungserfassung durch die Mitarbeitenden der Stadt Wil einzuführen. Den Antrag des Stadtrats, die Motion erheblich zu erklären, habe er erfreut zur Kenntnis genommen, sagte GPK-Präsident Luc Kauf. Diese Massnahme habe sich in anderen Städten mit ähnlicher Grösse bewährt. Der Entscheid, für welche Stellen die Leistungserfassung er die Leistungserfassung eingeführt werde, sei dem Stadtrat zu überlassen.

Der Stadtrat, erklärte Stadtpräsident Hans Mäder, erachte eine Leistungserfassung in einzelnen Bereichen als zweckmässig. Dies sei aber mit Kosten verbunden und der Stadtrat würde bei einer Erheblicherklärung einen entsprechenden Kredit beantragen. Die Motion wurde kontrovers diskutiert und schliesslich erheblich erklärt.

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25.01 Ersatzwahl der Delegierten in die Zweckverbände resp. Anstalten für den Rest der Amtsdauer 2021 – 2024 / Zweckverband Wasserversorgung Mittelthurgau-Süd (RVM)

Wahlvorschlag durch Fraktion:
Gruber Urs, Freudenbergstrasse 15a, Rossrüti (GRÜNE prowil)
Wahlvorschlag durch Stadtrat:
Kammermann Roland, Leiter Bau und Betrieb GV/WV TBW
Einstimmig gewählt

25.02 Neubau Werkhof / Kreditantrag für die Ausarbeitung des Vorprojekts plus

Antrag der Bau- und Verkehrskommission:
Zeitgleich mit der Volksabstimmung sollen Ideen über die vorgesehene Nutzung für alle bisher genutzten und neu freiwerdenden Liegenschaften im Zusammenhang mit dem Neubau Werkhof vorliegen.
22 Ja, 16 Nein, 1 Enthaltung

Anträge des Stadtrats:
1. Für die Ausarbeitung des Vorprojekts plus für den Neubau des Werkhofs sei ein Kredit von Fr. 900'000.-- inkl. MwSt. zu bewilligen.
39 Ja, 0 Nein, 0 Enthaltungen
2. Es sei festzustellen, dass für die Zustimmung des Beschlusses zu Ziffer 1 gemäss Art. 7 lit. d Gemeindeordnung vom 28. Februar 2016 das Stadtparlament abschliessend zuständig ist.
Feststellung

25.03 Nachtrag II zum Schulvertrag mit der Stiftung Schule St. Katharina, Wil (Verlängerung des Nachtrags I)

Rückweisungsantrag der Bildungskommission:
Die Vorlage sei an den Stadtrat zurückzuweisen mit dem Auftrag, mit der Stiftung Schule St. Katharina eine Vertragsverlängerung zu vereinbaren, welche eine Befristung des Vertrages spätestens per Ende des Schuljahres 2029/30 vorsieht. Für den Fall, dass bis 31. Juli 2025 kein Nachfolgevertrag zustande kommt, sollen sich beide Parteien verpflichten, eine einvernehmliche Beendigung des Schulvertrages und die geordnete Übernahme der Schülerinnen durch die öffentlichen Schulen Wil zu gewährleisten.

Rückweisungsantrag GRÜNE prowil:
Die Vorlage sei an den Stadtrat zurückzuweisen mit dem Auftrag, mit der Stiftung Schule St. Katharina eine Vertragsänderung zu vereinbaren, welche eine Befristung des Vertrages vorsieht. Für den Fall, dass bis 31. Juli 2025 kein Nachfolgevertrag zustande kommt, soll eine klare Regelung für eine möglichst rasche Beendigung des Leistungsauftrags getroffen werden, sodass:
- für alle Beteiligten eine hohe Rechts- und Planungssicherheit besteht;
- die betrieblichen und finanziellen Risiken minimiert werden;
- keine erneuten Diskussionen über eine Fortführung des Schulvertrages aufkommen.

29 Antrag Bildungskommission, 6 Antrag GRÜNE prowil, 4 Enthaltungen

Obsiegender Antrag Bildungskommission:
25 Ja, 12 Nein, 1 Enthaltungen

 

25.04 Motion Luc Kauf (GRÜNE prowil) für die Geschäftsprüfungskommission – Einführung der persönlichen Leistungserfassung in allen Departementen / Erheblicherklärung

Antrag des Stadtrats:
Die Motion sei erheblich zu erklären.
22 Ja, 17 Nein, 0 Enthaltungen

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39 von 40 Mitgliedern des Stadtparlaments waren an der Sitzung anwesend. Entschuldigt war Salome Zeintl (FDP).

Parlamentspräsident Daniel Gerber verlas das Rücktrittsschreiben von Silvia Ammann (SP) und schloss die Sitzung um 20.15 Uhr.

Ausführliche Informationen zur Parlamentssitzung sind hier zu finden.

 

Sitzordnung Stadtparlament